Blutegeltherapie

Bis auf Weiteres biete ich die Blutegeltherapie nicht mehr an, ich empfehle euch aber gerne an fähige KollegInnen weiter.

 

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird bereits seit Jahrhunderten zur Behandlung diverser Krankheiten eingesetzt. Außerhalb des Wassers bewegt er sich mithilfe seiner beiden Saubnäpfe fort, von denen einer die Mundöffnung des Egels beherbergt. Diese besteht aus 3 starken, sternförmig angeordneten Kiefern mit jeweils bis zu 80 Kalkzähnchen. Patienten aus der Humanmedizin vergleichen den Biss eines Blutegels häufig mit Brennesselstichen oder dem Einstich einer Injektionsnadel.

 

Tiere wissen offenbar ganz genau um die heilende Wirkung dieser Ringelwürmer, so gibt es verschiedene Berichte darüber, dass kranke Tiere, beispielsweise mit Gelenkschmerzen, ganz geziehlt Gewässer aufsuchen in denen Blutegel leben, um sich dort in Ruhe beißen und heilen zu lassen.

 

Während des Saugvorgangs gibt der Blutegel Salvia (Speichel) in die Bisswunde ab. Dieser beinhaltet Substanzen wie Hirudin, Calin, Hyaluroidase, Egeline, Bdeline und viele weitere mehr und wirkt sich schmerzlindernd, gerinnungshemmend und entzündungshemmend aus. Das Gewebe wird vermehrt durchblutet, die Sauerstoffzufuhr wird verbessert und der gesamte Stoffwechsel wird angeregt.

Wichtiges vor der Behandlung!

Der zu behandelnde Bereich darf mindestens 3 Tage vor der Anwendung nicht mit Cremes, Seifen, Salben, Sprays etc. behandelt werden. Aufrund der Geruchsempfindlichkeit könnten die Egel das Beißen verweigern.

Indikationen

-Arthrosen / Arthritis / Spat

-Sehnenschäden- und Entzündungen

-akute Hufrehe

-Schale

-Hufrollenentzündung

-Abszesse / Entzündungen

-schwer heilende Wunden / wildes Fleisch

-Patellaluxation

-Gallen / Piephaken / Hämatome

-Hüftdysplasie

-Sommerexemen

Kontra-Indikationen

Die Blutegeltherapie sollte nicht eingesetzt werden bei Tieren mit...

 

-Wundheilungsstörungen

-Infektionen im akuten Stadium

-schwerer Blutanämie

-Immunschwäche

-oder bei Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten